VON THORSTEN KLINKNER
Die BHF Bank hat eine Studie zu europäischen Familienunternehmen aufgelegt. Diese sind stark kapitalisiert, kaum von Banken abhängig und haben eine nachhaltig starke Ertragskraft – das macht sie
für die Zukunft erfolgreich.
Familienunternehmen sind für die deutsche Wirtschaft ein unverzichtbares Pfund: 95 Prozent aller Firmen hierzulande werden von Familien geführt, sie erwirtschaften mehr als 40 Prozent aller Unternehmensumsätze und stellen rund 57 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze. Von kleinen Handwerksbetrieben und Agenturen bis hin zu internationalen Marktführern, die an der Börse notiert sind – das Spektrum der Organisationen und Strukturen ist vielfältig. Und diese Erfolgsgeschichten werden auch von europäischen Familienunternehmen geschrieben: Sie sind in vielen Fällen in ihren Heimatmärkten und darüber hinaus bedeutende Akteure!
Die BHF Bank, eine Privatbank mit einem Fokus auf die Betreuung und Begleitung vermögender Privat- und Geschäftskunden, hat solche europäischen Familienunternehmen, deren Anteile an den Börsen gehandelt werden, in einer ausführlichen Studie untersucht und dabei erarbeitet, worin die Erfolgsmomente solcher Unternehmen liegen.
Zum Hintergrund: „Die BHF-Bank hat eine Studie zu Europas familiengeführten Unternehmen veröffentlicht und hat anhand eines Scoring-Modells eine Hitliste aus 1.111 untersuchten Firmen entwickelt. Sechs Kriterien waren bei der Analyse entscheidend: Umsatzwachstum, Eigenkapitalquote, Ebit-Marge, Cash-Conversion-Rate, Verschuldungsgrad sowie die KGV-Bewertung.“ (https://www.private-banking-magazin.de/studie-der-bhf-bank-die-zehn-besten-boersennotierten-familienunternehmen-1412155380/).
Letztlich untermauern die Ergebnisse der Familienunternehmen-Studie der BHF Bank die Vorstellungen dieser Unternehmen, die sich längst in den Köpfen von Experten, Medien und Öffentlichkeit festgesetzt haben. So gehören eine überdurchschnittliche Eigenkapitalausstattung, eine nachhaltig hohe Ertragskraft, eine Betonung des Umsatzwachstums und der Fokus auf die Innovationskraft zu den wesentlichen Kriterien, die diese Familienunternehmen in ihrem erfolgreichen Wirtschaften prägen. Das erfolgreichste Familienunternehmen ist laut der Studie übrigens RIB Software aus Stuttgart.
Das hängt alles ganz wesentlich auch mit den nachhaltigen und langfristigen Strategien dieser Unternehmen zusammen. Der Ansatz ist selten, über Schulden Wachstum zu erzwingen, sondern die Ertragsquelle über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg stabil und solide zu führen und zu entwickeln. So ist nach der Studie ein starkes Unternehmenswachstum oft auch von einer steigenden Marktkapitalisierung begleitet. Zudem hätten Familienunternehmen mit 42,1 Prozent (Medianwert) eine überdurchschnittlich hohe Eigenkapitalausstattung, und die Abhängigkeit von Banken sei offensichtlich verringert worden, schreiben die Studienautoren.
Familienunternehmen hätten die Finanzkrise 2008 gut überstanden, und bezogen auf die Ebit-Marge sei nach nur zwei Jahren das Vorkrisenniveau wieder erreicht worden.
Das zeigt konkret: Familienunternehmen sind stark, weil sie auf ihre Substanz achten und strategisch in die Zukunft gehen und auf diese künftige Perspektive ausgerichtet sind. Und ihnen steht mit
der Familienstiftung ein Instrument zur Verfügung, dass diese strategische Ausrichtung noch unterstützen kann – sie ist eine echte Option für Familienunternehmer.
Denn die Familienstiftung bringt nicht eine bessere Planbarkeit und steuerliche Vorteile in der Vermögensnachfolge mit sich; sie ist auch eine sehr gute Möglichkeit zur gesteuerten Nachfolge im Unternehmen und der Versorgung der Unternehmerfamilie. Unternehmer erhalten mit der Familienstiftung das Werkzeug an die Hand, ihre Ertragsquelle für die Zukunft gegen Verkauf, Zersplitterung, Erbstreitigkeiten etc. abzusichern – und damit über die Generationen hinweg die Chance zu eröffnen, auch zu den besten Familienunternehmen Europas zu gehören.