Antwort:
Rom wurde nicht an einem Tag erbaut - und auch eine Stiftung lässt sich nicht über Nacht errichten. Aber es ist auch kein endloser Prozess, der sich zwangsläufig über Jahre hinziehen muss. Entscheidend sind das individuelle Ziel und die individuelle Vorgehensweise. Daher existieren kein starrer Zeitplan und auch kein fester "Stundenplan", den Stiftungsgründer, deren Familien und Berater abarbeiten müssen. Die Stiftungserrichtung ist ein dynamischer Prozess, der von den Ansprüchen, Wünschen und Möglichkeiten der Menschen abhängt, für die die Stiftung in Zukunft da sein soll.
Natürlich ist die Errichtung einer Stiftung zum Aufbau und Schutz eines Immobilienvermögens schneller möglich, als die Errichtung einer Stiftung als Dach zur Fortführung eines Familienunternehmens in dritter Generation. Steht bei dem ersten Anlass die Absicherung der Vermögensverwaltung unter steuerlichen, rechtlichen und strategischen Gesichtspunkten im Fokus, so sind es bei der Unternehmensnachfolge immer auch komplexe soziale Beziehungen und eine Sammlung von Werten und Traditionen, die mit dem Unternehmen verbunden sind. Dass die Strukturierung daher länger dauert, steht außer Frage.
Ohnehin ist es entscheidend, alle Beteiligten in den Prozess einzubeziehen, Vertrauen in den Prozess aufzubauen und durch eine enge Begleitung Klarheit, Ruhe und Gelassenheit zu schaffen. In dieser Zeit wird das Fundament gegossen, auf dem die Stiftung später errichtet wird. Das geht nicht unter Druck. Daher dauert diese Phase der Gespräche so lange, wie sie eben dauert.
Im Fokus dabei steht die Satzung als Basis der Stiftungskonzeption. Diese versammelt alle wesentlichen Aussagen zur Strategie und legt den Umgang mit den Vermögenswerten fest. Die Konzeption einer gelungenen und durchdachten Stiftungssatzung bedarf in der Regel mehrfacher Reflexion durch den Stifter ebenso wie durch den Berater, um das für den jeweiligen Stifter exakt passende und stimmige Ergebnis zu erzielen.
Das bedeutet konkret: Eine Stiftung ist langfristig angelegt. Wichtig ist dementsprechend eine sorgfältige Planung. Aus den Erfahrungswerten der Praxis benötigt die Ausarbeitung der Konzeption mindestens drei bis sechs Monate. Dazu kommen nochmals mindestens drei bis vier Monate Bearbeitungszeit der zuständigen Behörden.