Antwort:
Beim Generationenwechsel in Familienunternehmen sollte eine gute Lösung erreicht werden, die alle Lebensbereiche umfasst. Dafür ist die Sicht auf die verschiedenen Bereiche notwendig: Die persönliche Lebensplanung, die konkrete Gestaltung des täglichen Lebens, das fast sprichwörtliche „Loslassen“ der Vorgänger*innen und die damit zusammenhängenden Prozesse.
In jeder Unternehmensnachfolge stecken auch eine auch eine Vielzahl von Ideen und jede Nachfolgesituation hat einen eigenen Schwerpunkt. Die Konzentration auf das Wesentliche ist in der Praxis sehr wichtig. Die möglichen Modelle, Strukturen und Umsetzungspläne sind vielfältig und in den Details nicht überblickbar.
Potentielle Konflikte sind zwar so individuell verschieden, so wie jedes Familienmitglied individuell anders und eigen ist, aber sie ähneln sich und haben eher zwangsläufig mit dem Übergang von Verantwortung in einem Unternehmen zu tun, als mit den jeweiligen Familien. Hinzutretende innerfamiliäre Spannungen und ungeklärte Fragen können das Konfliktpotential jedoch erheblich vergrößern. Es können Fragen aufkommen wie: „Was bedeutet ein Wechsel für die Führungsmannschaft und welche Erwartungen werden zukünftig gestellt?“ oder „Welche Rolle spielen Familienmitglieder für das Unternehmen, welche Erwartungen verbinden sie mit der Übergabe?“.
Es gibt für die entsprechenden Konflikte verschiedene Lösungsansätze und Möglichkeiten. Häufig kann eine Beratung durch einen erfahrenen externen Coach sinnvoll und hilfreich sein. Dieser wird in diesen Fällen vor allem eine intensive Abstimmung zwischen scheidender und neuer Geschäftsführung anraten. Moderierte Gespräche zu den jeweiligen Erwartungen (aus der Familie, von Mitarbeitern, vom Senior/Junior) und anstehenden Prozessen können hierbei ebenfalls hilfreich sein. Die Kommunikation in Familie und Unternehmen folgt jeweils anderen Prinzipien. Sich diese Ebenen bewusst zu machen, sie zu trennen und den Austausch darüber zu ermöglichen ist ein wichtiger Schritt, der helfen kann, zu einer konstruktiven gemeinsamen Gesprächsebene zu finden und so den Blick für das Wesentliche zu schärfen – eine gelungene Unternehmensnachfolge.