Erhalt im Fokus: Riesige Thiele-Erbschaft an Familienstiftung

VON THORSTEN KLINKNER

 

Am 23. Februar dieses Jahres verstarb mit Heinz Hermann Thiele einer der bedeutenden deutschen Industriellen. Der 1941 geborene Jurist und Unternehmer war Hauptaktionär der Vossloh AG (Bahninfrastruktur) und der Knorr-Bremse AG (Bremssysteme für Schienen- und Nutzfahrzeuge) sowie zweitgrößter Einzelaktionär der Lufthansa. Im Mai 2020 führte Bloomberg Heinz Hermann Thiele mit 15,5 Milliarden US-Dollar auf Platz 74 der weltweit reichsten Menschen. Das „Manager Magazin“ wiederum zählte ihn mit seiner Familie 2020 zu den acht reichsten Deutschen, mit einem Vermögen von rund 17 Milliarden Euro. Thiele hatte die Knorr-Bremse AG Angestellter 1985 von den Eigentümern in der Existenzkrise übernommen und zum Weltmarktführer in dem Segment gemacht. Das Aktienpaket, das laut eines Berichts der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ 59 Prozent der Anteile an der Knorr-Bremse AG umfasst, bildet auch den Kern des Familienvermögens. An der Vossloh AG gehörten dem Milliardär 50,1 Prozent, an der Lufthansa AG 10,04 Prozent. 


Der Wunsch, das Lebenswerk langfristig abzusichern

 

Nun haben Vossloh und Knorr-Bremse mitgeteilt, der kurz vor seinem 80. Geburtstag überraschend verstorbene Heinz Hermann Thiele habe seine Anteile an den beiden Unternehmen testamentarisch in eine Familienstiftung eingebracht. Gleiches gilt auch für seinen Anteil an der Lufthansa, bei der er erst im vergangenen Jahr in der Corona-Krise eingestiegen war. In der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ heißt es: „Per Testament hat er verfügt, einer der in Deutschland bislang größten Hinterlassenschaften in eine Familienstiftung zu übertragen.“ Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Robin Brühmüller, der als Testamentsvollstrecker eingesetzt wurde, erklärte: „Heinz Hermann Thieles Wunsch war es, sein Lebenswerk langfristig abzusichern.“ Genau das werde durch die Gründung der Familienstiftung umgesetzt.

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