Der Heilbronner Unternehmer Dieter Schwarz hat den regionalen Lebensmittelhändler Lidl zum viertgrößten Handelsunternehmen der Welt entwickelt. Er hat auch eine Stiftungsstruktur errichtet und zeigt damit anderen aktiven Unternehmern, wie man die Möglichkeiten nutzen kann.
Dieter Schwarz gehört zu den bedeutendsten Unternehmern in Deutschland. Er hat die von seinem Vater maßgeblich entwickelte Heilbronner Lidl & Co. Südfrüchtenhandlung zur international agierenden Schwarz Gruppe ausgebaut, einer heute „international führenden Handelsgruppe mit rund 13.900 Filialen und 575.000 Mitarbeitern in 32 Ländern“, wie es auf der Website heißt.
„Im Geschäftsjahr 2023 erwirtschafteten die Unternehmen der Schwarz Gruppe einen Gesamtumsatz von 167,2 Milliarden Euro. Mit ihrem einzigartigen Ökosystem decken sie den gesamten Wertschöpfungskreis ab: von der Produktion über den Handel bis hin zu Recycling und Digitalisierung. Sie schaffen Lösungen, die das Leben von Milliarden Menschen heute und in Zukunft nachhaltiger, gesünder und sicherer machen – sie handeln voraus.“(Quelle: Schwarz Gruppe, https://gruppe.schwarz/wer-wir-sind#Über%20uns). Im Mittelpunkt stehen die Handelsunternehmen Lidl und Kaufland.
Am 24. September wurde Dieter Schwarz 85 Jahre alt, das Magazin Forbes schätzte 2023 das Vermögen von Dieter Schwarz laut dem Wikipedia-Eintrag zur Person des Unternehmers auf 39,2 Milliarden US-Dollar, womit er auf Platz 1 in der Liste der reichsten Deutschen stünde (Quelle: Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Dieter_Schwarz).
Zahlreichen Medienberichten zufolge meidet Dieter Schwarz die Öffentlichkeit, der SWR schreibt in einem Artikel zu dessen Geburtstag, die „meisten würden ihn noch nicht einmal auf der Straße erkennen“, er bleibe „im Hintergrund, ist so gut wie unsichtbar“ (Quelle: SWR, https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/heilbronn/lidl-kaufland-gruender-dieter-schwarz-heilbronn-wird-85-stiftung-maezen-milliardaer-100.html).
Unternehmer hat eine komplexe Stiftungsstruktur errichtet
Dieter Schwarz zeigt mit seiner Geschichte, was aktives Unternehmertum bedeutet. Die Geschäftsfelder der Schwarz Gruppe umfassen die Bereiche Handel, Produktion (Schwarz Produktion), Recycling und Entsorgung (PreZero) und Digitalisierung (Schwarz Digits) (Quelle: Schwarz Gruppe, https://gruppe.schwarz/wer-wir-sind#Über%20uns).
Und der Unternehmer hat sich als Stifter einen Namen gemacht und eine komplexe Stiftungsstruktur errichtet. Im Mittelpunkt steht die Dieter Schwarz Stiftung. Sie „gehört zu den großen Stiftungen in Deutschland und wird dort tätig, wo Wirtschaft und Gesellschaft Anforderungen stellen, die staatliche Organe nicht oder nicht ausreichend erfüllen können. ‚Bildung fördern, Wissen teilen, Zukunft wagen‘, ist das Credo der Stiftung, die mit ihrem Engagement heute das fördert, was die Gesellschaft von morgen stark macht: Ein breites Spektrum an Bildungsangeboten für Menschen in verschiedenen Lebensphasen“ (Quelle: Dieter Schwarz Stiftung, https://www.dieter-schwarz-stiftung.de/stiftung.html#portrait).
Und weiter heißt es: „Wir unterstützen verschiedenste Einrichtungen, Institutionen, gemeinnützige GmbHs und Vereine, die unsere beiden Schwerpunktthemen Bildung und Wissenschaft bedienen. Darüber hinaus engagieren wir uns für die Förderung von Schulen, Schülerwettbewerben, Weiterbildungsakademien, Start-up-Aktivitäten sowie Forschungsinstituten, Kongressen und Veranstaltungsformaten in den Bereichen Big Data und Life Science.“ Zu den geförderten Projekten gehören beispielsweise der Bildungscampus der Dieter Schwarz Stiftung, der TUM Campus Heilbronn und das Schülerforschungszentrum Südwürttemberg (SFZ) (Quelle: Dieter Schwarz Stiftung, https://www.dieter-schwarz-stiftung.de/foerdergebiete.html).
Die Dieter Schwarz Stiftung hält in der Form einer gemeinnützigen GmbH laut Wikipedia 99,9 Prozent der Schwarz Beteiligungs GmbH, die wiederum Eigentümerin der Kaufland Stiftung & Co. KG und der Lidl Stiftung & Co. KG ist und dementsprechend die Gewinne der Unternehmen vereinnahmt. Die Stimmrechte an der Schwarz Beteiligungs GmbH hingegen liegen bei der Schwarz Unternehmenstreuhand KG. Dadurch finanziert sich die gemeinnützige Dieter Schwarz Stiftung aus den Erträgen der operativen Schwarz Beteiligungs GmbH, während die Kontrolle über die wirtschaftlich orientierte Kommanditgesellschaft ausgeübt wird. Das bedeutet: Dadurch wird eine strategisch, rechtlich und steuerlich optimale Führung des Unternehmens möglich, indem die Erträge steuergünstig in den gemeinnützigen Teil laufen, aber die KG eben das operative Geschäft kontrolliert.
Die Handelsunternehmen Lidl und Kaufland und weitere Unternehmen der Schwarz Gruppe wie PreZero werden als Stiftung & Co. KG geführt. In dieser Rechtsform fungiert die Stiftung zum Beispiel als persönlich haftende Gesellschafterin (Komplementärin) einer Personengesellschaft. Im Mittelpunkt steht die Kombination der Eigenschaften der privatrechtlichen Stiftung mit denen der haftungsbeschränkten Kommanditgesellschaft, die Haftungsrisiken für die hinter der Gesellschaft stehenden Personen ausschließt oder begrenzt. Die Stiftung als Komplementärin ist dabei privatrechtlich, das heißt eine privatnützige Stiftung und somit rechtlich verselbstständigte Vermögensmasse, deren Vermögen zur Förderung eines vom Stifter bestimmten Zwecks dient. Sie schirmt die Risiken des Unternehmens vollständig von der Unternehmerfamilie ab, und anders als bei der GmbH & Co. KG ist die gesellschaftsrechtliche Verbindung zur Familie gelöst. Die Stiftung & Co. KG sichert damit die Vermögens- und Unternehmenskontinuität in allen Belangen: Durch die Stiftungslösung wird die innenliegende Ertragsquelle jedem Zugriff entzogen. Eine Stiftung ist eigentümerlos, sie hat keine Gesellschafter. Damit kann die Stiftung nicht wie ein Unternehmen beispielsweise in der Gesellschaftsform der GmbH aufgelöst oder veräußert werden.
Aktives Unternehmertum durch zukunftsorientierte Stiftungsstrukturen begleiten
Ebenso hat Dieter Schwarz weitere Stiftungen gegründet (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarz-Gruppe#Gesellschafterstruktur_und_Unternehmensgeflecht). Der Wikipedia-Eintrag über die Schwarz Gruppe zitiert aus der Präambel eines Gesellschaftsvertrages der Dieter Schwarz TV-Vermögensverwaltung GmbH mit Bezug zum Eintrag im gemeinsamen Registerportal der Länder (Zugriff laut Wikipedia: 9. Oktober 2022), dass es die Dieter Schwarz Familienstiftung und die Dieter Schwarz Familienstiftung II gebe. Diese sollen laut der Präambel sicherstellen, dass den (leiblichen oder adoptierten) Abkömmlingen von Dieter Schwarz als Begünstigte der Familienstiftungen „kein Nachteil/Schaden zugefügt werden kann“, und genauso solle die Unternehmensgruppe Schwarz vor Nachteilen und Schäden geschützt werden.
Fazit und Beratungsangebot zur Gründung einer Familienstiftung
Dieter Schwarz zeigt, wie man aktives Unternehmertum mit verschiedenen Stiftungsformen zusammenbringen kann, um damit stabile Strukturen für den generationsübergreifenden Erfolg und Erhalt des aufgebauten Unternehmens zu schaffen.
Daraus können Sie als Unternehmer lernen, indem Sie die Möglichkeiten des deutschen und internationalen Stiftungsrechts nutzen, die genau auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist und Ihre unternehmerischen Pläne direkt unterstützt. Dabei begleite und berate ich Sie gerne mit meiner mehr als zwölfjährigen Erfahrung in der Errichtung zukunftsorientierter Stiftungsstrukturen.