Der deutsche Topunternehmer Reinhold Würth hat bereits im Jahr 1987 das gesamte Betriebsvermögen der Würth-Gruppe in vier Familienstiftungen eingebracht. Seither entwickelt er das Unternehmen kontinuierlich weiter.
Es ist ein deutsches Vorzeigeunternehmen: „Die Würth-Gruppe ist Weltmarktführer in der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von Montage- und Befestigungsmaterial. Zum weltweit tätigen Konzern gehören über 400 Gesellschaften, die in 80 Ländern mit über 2.700 Niederlassungen vertreten sind. Im Kerngeschäft der Würth-Linie, der Herstellung von Montage- und Befestigungsmaterial, hat sich die Würth-Gruppe fest auf dem Markt etabliert.“ So lautet die Eigendarstellung des deutschen Vorzeigeunternehmens auf der Website. Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 20,4 Milliarden Euro.
1945 von Adolf Würth als Schraubengroßhandel gegründet, hat Sohn Reinhold das Unternehmen 1954 damals 19-jährig aufgrund des frühen Tods des Vaters übernommen. Und so hat der seit Jahrzehnten international bekannte Unternehmer und heutige Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth zuletzt sein 75. Arbeitsjubiläum gefeiert. Zu diesem Anlass sagte Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Festrede (Zitat aus Pressemitteilung der Würth-Gruppe): „Unternehmern wie Herrn Würth ist es zu verdanken, dass Deutschland eine so starke Wirtschaft hat. Sein unternehmerischer Mut und sein unermüdlicher Einsatz für das Unternehmen sowie die Beschäftigten beeindrucken und verdienen großen Respekt und Anerkennung. Der Erfolg des Unternehmens steht beispielhaft für eine der wichtigsten Säulen des Wirtschaftsstandortes Deutschland: Mehr als drei Millionen Familienunternehmen schaffen und erhalten über die Hälfte der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze.“
„Wenn ich sterbe, passiert gar nichts“
Reinhold Würth zeigt damit, was aktives Unternehmertum bedeutet, was es heißt, eine Unternehmensgruppe langfristig aufzubauen und kontinuierlich weiterzuentwickeln – und das mit einer Stiftungsstruktur im Hintergrund, die die unternehmerischen Werte schützt und damit für Ruhe und Gelassenheit sorgt. Der Hintergrund (Quelle: Stiftung Würth): „Im Jahr 1987 wurde das gesamte Betriebsvermögen in vier neu gegründete Familienstiftungen eingebracht. Gleichzeitig mit dieser vermögensrechtlichen Nachfolgeregelung wurde auch die gemeinnützige Stiftung Würth von Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth und Carmen Würth gegründet, um hierdurch eine kontinuierliche Fortsetzung der vielfältigen künstlerischen und kulturellen Aktivitäten des Unternehmens und der Stifter zu gewährleisten.“ Das Ziel hinter der Übertragung des Betriebsvermögens auf die Stiftungen betonte der Prinzipal es bereits 2003 in einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Die Enkel können nicht das Firmengeld für Ferraris verjubeln.“
Zum 1. Januar 2025 wird Reinhold Würth den Vorsitz des Stiftungsaufsichtsrates der Würth-Gruppe an seinen Enkelsohn Benjamin, den Sohn seiner Tochter Marion, abgeben. Benjamin Würth ist bereits seit knapp zwei Jahren Stellvertreter seines Großvaters. Der andere Enkel Sebastian übernimmt den Beiratsvorsitz der Würth-Gruppe als das oberste Überwachungs- und Kontrollorgan der Würth-Gruppe. Reinhold Würth sagte einmal (Quelle: „Private Banking Magazin“): „Wenn ich sterbe, passiert gar nichts. Das Unternehmen geht am nächsten Tag einfach weiter. Das Unternehmen ist wie eine Stahlkugel, eine Konstruktion in sich, da kann kein Familienmitglied ran. Das ist sakrosankt.“
Zugleich sind durch die Stiftungen alle Familienmitglieder gut versorgt, während eine Teilung oder Zerschlagung des Unternehmens unmöglich ist.
Erbersatzsteuer für langfristig geplante und mit Substanz gelebte Strukturen kein Hemmnis
Damit steht die individuelle Stiftungsstruktur für folgende Formel: Langfristige Stabilität und aktives Unternehmertum vereint! Für gestaltungsaktive Inhaber eines etablierten Unternehmens, die den generationenübergreifenden Fortbestand ihres Unternehmens bewirken möchten, stellt die unternehmensverbundene Familienstiftung somit eine ideale Struktur dar. Reinhold Würth ist ein sehr gutes Beispiel dafür: Er hat vor mehr als 35 Jahren seine Struktur errichtet und seither als aktiver Unternehmer kontinuierlich an seiner Unternehmensgruppe gearbeitet. Das bedeutet: Unternehmer, die ihr Lebenswerk generationsübergreifend zu sichern, profitieren durch die Familienstiftung von einer Lösung, die mehr als nur Vermögensschutz bietet – sie sichert unternehmerische Freiheit und langfristige Kontrolle in einem klaren Ordnungsrahmen.
Auch die Erbschaft- beziehungsweise Schenkungsteuer ist ein wesentlicher wirtschaftlicher Faktor. Für Vermögen einer deutschen Familienstiftung gilt die Erbersatzsteuer. Damit wird alle 30 Jahre ein Vermögensübergang steuerlich fingiert. Die Zahlung der Erbschaft- beziehungsweise Schenkungsteuer wird durch die Erbersatzsteuer planbar und ist – wie man am Beispiel von Reinhold Würth sehen kann – offensichtlich für langfristig geplante und mit Substanz gelebte Strukturen kein Hemmnis.
Fazit: Eine unternehmensverbundene Familienstiftung – mehr als nur Nachfolgeplanung
Ich berate Sie mit meinen mehr als zwölf Jahren Markt- und Projekterfahrung bei der Errichtung Ihrer individuellen Stiftungsstruktur, die Ihrem gelebten, aktiven Unternehmergeist entspricht. Die unternehmensverbundene Familienstiftung ist eine rechtliche, strategische Option, um ein Unternehmen, das Vermögen und die Familie langfristig abzusichern und neue Entwicklungspotenziale zu eröffnen. Das können wir am Beispiel Reinhold Würths lernen!