Das Modell der gemeinnützigen unternehmensverbundenen Stiftung zeigt, wie Unternehmer die generationenübergreifende Unternehmensfortführung gestalten und gleichzeitig über die Unternehmenstätigkeit hinaus einen positiven gesellschaftlichen Beitrag leisten können. Die dm-Werner-Stiftung dient hierbei als prominentes Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung dieses Modells in der Praxis.
Die dm-Werner-Stiftung spielt eine zentrale Rolle in der Unternehmensstruktur von dm-drogerie markt. Der Einzelhändler ist heute Deutschlands umsatzstärkster Drogeriemarkt (ca. 12.5 Milliarden Euro) mit über 51.000 Mitarbeitern. In den mehr als 2.100 dm-Märkten, die es deutschlandweit gibt, kaufen täglich bis zu zwei Millionen Kunden ein (Quelle: https://www.dm.de/unternehmen). Mit rund 4.000 Filialen und rund 80.000 Mitarbeitern (Stand 2023) ist dm zugleich der drittgrößte Drogeriekonzern der Welt.
Die unternehmensverbundene Stiftung, errichtet von Götz W. Werner, dem Gründer von dm, dient dazu, die langfristige Unabhängigkeit und Stabilität des Unternehmens zu sichern. Durch die Übertragung seiner Unternehmensanteile in die Stiftung stellte Werner sicher, dass dm nicht den üblichen Marktmechanismen oder familiären Erbstreitigkeiten unterliegt. Diese Struktur ermöglicht es dem Unternehmen, unabhängig von externen Investoren oder Börsennotierungen zu agieren und Strategien zu verfolgen, die nicht ausschließlich auf kurzfristige Gewinnmaximierung abzielen.
Sicherstellung der Unternehmensphilosophie und -werte über Generationen hinweg
Die Entscheidung, das Unternehmen in eine gemeinnützige Stiftung zu überführen, bietet im Allgemeinen mehrere Vorteile. Zum einen wird die Zersplitterung des Unternehmensvermögens durch Erbteilungen vermieden, was die Kontinuität und Einheitlichkeit der Unternehmensführung gewährleistet. Zum anderen ermöglicht die Gemeinnützigkeit der Stiftung steuerliche Vorteile, da gemeinnützige Stiftungen in Deutschland umfassend steuerbegünstigt sind. Dies betrifft sowohl die Ausstattung der Stiftung mit Vermögen als auch die von ihr in der Vermögensverwaltung erzielten Erträge.
Ein weiterer Aspekt ist die Sicherstellung der Unternehmensphilosophie und -werte über Generationen hinweg. Durch die Stiftung bleibt das Unternehmen in der Hand einer Institution, die die ursprünglichen Werte und Ziele des Gründers bewahrt und fortführt. Dies verhindert, dass zukünftige Generationen oder externe Investoren die Ausrichtung des Unternehmens grundlegend verändern.
Die Übertragug von Unternehmensanteilen auf eine Stiftung erfordert sorgfältige Planung und rechtliche Beratung. Es müssen Aspekte wie die Stiftungsaufsicht, steuerliche Implikationen und die genaue Ausgestaltung der Stiftungssatzung berücksichtigt werden. Zudem sollte der Unternehmer sicherstellen, dass die Stiftung in der Lage ist, die Unternehmensführung kompetent zu begleiten oder zu überwachen.
Unternehmenssicherung, Förderung gemeinnütziger Zwecke und stabile Governance
Die gemeinnützige unternehmensverbundene Stiftung ist ein Modell, bei dem ein Unternehmer seine Anteile oder Vermögenswerte in eine Stiftung überführt, die sowohl unternehmerische als auch gemeinnützige Ziele verfolgt. Dieses Modell bietet mehrere Vorteile, nämlich die langfristige Unternehmenssicherung, die Förderung gemeinnütziger Zwecke und eine stabile Governance-Struktur.
Durch die Übertragung der Unternehmensanteile auf die Stiftung wird die Unabhängigkeit des Unternehmens gesichert und eine Zersplitterung des Eigentums vermieden. Die Erträge des Unternehmens wiederum können für gemeinnützige Zwecke verwendet werden, was sowohl dem Gemeinwohl dient als auch steuerliche Vorteile mit sich bringt, und die Stiftung fungiert als stabile Eigentümerin, die die Unternehmenswerte und -ziele langfristig bewahrt und fördert.
Lösung für nachhaltige und werteorientierte Nachfolgelösung
Dieses Modell wird in Deutschland zunehmend populär, da es eine nachhaltige Unternehmensführung mit gesellschaftlichem Engagement verbindet. Es ermöglicht Unternehmern, ihr Lebenswerk in verantwortungsvolle Hände zu übergeben und gleichzeitig einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Das zeigt sich auch am Beispiel der dm-Werner-Stiftung. Diese engagiert sich in vielfältigen gesellschaftlichen Projekten. Ein Schwerpunkt liegt auf der Förderung von Bildungsinitiativen und sozialen Projekten, die zur Verbesserung des Gemeinwohls beitragen. Durch verschiedene Programme und Kooperationen unterstützt die Stiftung lokale und nationale Initiativen, die sich für soziale Gerechtigkeit, Bildung und Kultur einsetzen. Dieses Engagement spiegelt die Philosophie von Götz W. Werner wider, der stets betonte, dass unternehmerischer Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung Hand in Hand gehen sollten. Das geht zum Beispiel aus dem „dm Nachhaltigkeitsbericht 2021/22“ hervor (Quelle: https://www.dm.de/unternehmen/nachhaltigkeitsbericht/gesellschaftliches-engagement?utm_source=chatgpt.com).
Insgesamt zeigt das Beispiel der dm-Werner-Stiftung, wie eine gemeinnützige Stiftung erfolgreich als Instrument der Unternehmensnachfolge eingesetzt werden kann. Sie sichert die Unabhängigkeit des Unternehmens, bewahrt dessen Werte und bietet gleichzeitig steuerliche Vorteile. Für Unternehmer, die eine nachhaltige und werteorientierte Nachfolgelösung suchen, kann dieses Modell eine interessante Option darstellen, um einen positiven gesellschaftlichen Beitrag zu leisten.
Ich berate mit meiner mehr als zwölfjährigen Erfahrung Unternehmer und deren Familien bei der Errichtung solcher individueller Stiftungsstrukturen.