Die Gestaltung der Vermögensnachfolge ist eine der entscheidenden Herausforderungen für Unternehmerfamilien. Es geht nicht nur darum, Vermögen zu übertragen, sondern darum, generationsübergreifend Substanz, Werte und Zusammenhalt zu sichern. Nichts gefährdet ein Lebenswerk mehr als familiäre Konflikte, die oft anlässlich der Nachfolge entstehen.
Ein prominentes Beispiel für die Herausforderungen in familiengeführten Unternehmen bietet die Geschichte der Oetker-Gruppe. Nach dem Tod von Rudolf-August Oetker, entbrannte ein Streit zwischen den Erben über die Zukunft des Unternehmens und die Aufteilung des Vermögens.
Der Streit drehte sich um die Frage, ob das Unternehmen als Einheit fortbestehen oder zwischen den verschiedenen Familienzweigen aufgeteilt werden sollte. Die Uneinigkeit eskalierte in einem langjährigen juristischen und strategischen Konflikt. Insbesondere die unterschiedlichen Interessen der Familienmitglieder führten schließlich zur Entscheidung, den Konzern aufzuteilen.
Im Jahr 2021 wurde die Oetker-Gruppe schließlich in zwei separate Einheiten aufgespalten:
Diese Spaltung führte nicht nur zu einer Neuorganisation der Unternehmensstruktur, sondern hatte auch Auswirkungen auf die öffentliche Wahrnehmung der Marke und der Familie.
Statistisch gesehen sind Erbstreitigkeiten in Deutschland keine Seltenheit. Laut dem seitdem soweit ersichtlich nicht aktualisierten Streitatlas 2019 entfallen 28,3 % der untersuchten Rechtsstreitigkeiten im Privatrecht auf Erbschaftsangelegenheiten, was die Brisanz dieses Themas unterstreicht (Quelle)
Diese Zahlen und zahlreiche weitere negative Beispiele verdeutlichen, wie wichtig es ist, frühzeitig klare Strukturen und Regelungen zu schaffen, um familiäre Konflikte zu vermeiden und das Lebenswerk zu schützen.
Eine Familienstiftung schafft Klarheit – einen verlässlichen Ordnungsrahmen, der nicht nur den Schutz der Vermögenssubstanz garantiert, sondern durch die klaren Regelungen auch hilft, den Familienfrieden zu bewahren. Ein Rahmen, der klare Regeln für die Führung des Unternehmens, die Vermögensverwaltung und den familiären Zusammenhalt bietet. Das Instrument der Familienstiftung bietet eine strukturierte Lösung für die Gestaltung der Vermögensnachfolge, die für alle Beteiligten verständlich und lebbar sind. Gleichzeitig gibt sie Unternehmern die Möglichkeit, langfristig zu gestalten und ihre Werte über Generationen zu erhalten.
Eine unternehmensverbundene Familienstiftung ist eine langfristige Lösung, die Ihre unternehmerischen und familiären Ziele in Einklang bringt. Als verlässlicher Ordnungsrahmen bietet sie nicht nur Stabilität, sondern schafft auch Klarheit und Handlungsfähigkeit – für Sie, Ihre Familie und die nächste Generation.
Eine unternehmensverbundene Familienstiftung ist ein Instrument, um das Lebenswerk eines Unternehmers generationsübergreifend zu schützen. Durch klare Regeln und Strukturen schafft sie eine verlässliche Grundlage, die Substanz, Werte und familiären Zusammenhalt bewahrt.
Eine Familienstiftung ist eine rechtlich selbstständige Organisation, die Vermögen – außerhalb des Privatvermögens - dauerhaft bewahrt und nach den Vorgaben des Stifters verwaltet. Ihre Stärke liegt in der nachhaltigen Sicherung und Strukturierung von Vermögen. Sie wird häufig für folgende Ziele genutzt:
Die unternehmensverbundene Familienstiftung unterscheidet sich von anderen Nachfolgeinstrumenten (z.B. einer Familiengesellschaft oder einer Testamentsvollstreckung) dadurch, dass sie das Vermögen dauerhaft strukturiert und klare, verbindliche Regelungen für dessen Verwaltung und die Nutzung der Erträge schafft. Sie steht für Stabilität und Ordnung – selbst in herausfordernden familiären oder wirtschaftlichen Situationen.
Die Familienstiftung ist ein ideales Instrument für Unternehmerfamilien, die:
Ein häufiges Einsatzgebiet der Familienstiftung ist die Unternehmensnachfolge. Sie kann als Gesellschafterin eines Unternehmens auftreten und so den langfristigen Fortbestand sichern – unabhängig von familiären Konflikten, persönlichen Interessen oder unerwarteten Veränderungen. Durch klare Spielregeln sorgt sie dafür, dass das Unternehmen stabil bleibt und die Werte der Familie erhalten werden.
Auf der Ebene eines stiftungsverbundenen Unternehmens bleibt die volle unternehmerische Flexibilität erhalten. Das operative Geschäft kann dynamisch geführt werden, während die Familienstiftung als Gesellschafterin Stabilität und Substanzschutz gewährleistet.
Innerhalb der Stiftung selbst gibt der Stifter in der ersten Satzung die grundlegenden Spielregeln vor. Leitplanken wie der Stiftungszweck und die Governance-Struktur sichern Stabilität, während flexible Details durch das Stiftungsmanagement geregelt werden können.
Diese Balance aus Stabilität und Flexibilität sorgt dafür, dass die Familienstiftung sowohl langfristig orientiert als auch praktisch anpassungsfähig bleibt – eine Lösung, die Bestand hat und zugleich lebbar bleibt.
In Deutschland kann der Stifter oder die Stifterfamilie direkt in die Leitung der Familienstiftung eingebunden sein, beispielsweise durch Positionen im Vorstand oder in weiteren Organen wie einem Aufsichtsrat oder einer Familienversammlung. Diese direkte Beteiligung ermöglicht es, die Stiftung aktiv zu steuern und sicherzustellen, dass die ursprünglichen Intentionen des Stifters gewahrt bleiben.
In Liechtenstein ist eine direkte Mitwirkung des Stifters oder der Familie im Stiftungsrat zwar rechtlich möglich. Allerdings kann eine solche direkte Einflussnahme die steuerliche Abschirmwirkung gemäß deutschem Außensteuerrecht beeinträchtigen. Um die gewünschte steuerliche Trennung zu gewährleisten, wird häufig ein Protektor eingesetzt. Dieser Protektor, oft eine unabhängige Vertrauensperson des Stifters, übt Kontroll- und Überwachungsfunktionen aus und stellt sicher, dass die Stiftung im Sinne des Stifters geführt wird.
Eine sorgfältig gestaltete unternehmensverbundene Familienstiftung ist ein verlässlicher Fels in der Brandung, der Ihr Lebenswerk schützt und generationsübergreifend Stabilität gewährleistet. Gerade in Zeiten des Wandels und der Unsicherheit bietet sie der Familie Orientierung und Sicherheit, während sie den langfristigen Erfolg des Unternehmens sichert.
Sie möchten wissen, wie sich die Übertragungen in Ihrer konkreten Situation auswirken würden und welche Gestaltungsmöglichkeiten es gibt? Dann freuen wir uns hier über eine E-Mail oder einen Anruf von Ihnen.
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Unser Beratungsansatz ist darauf ausgelegt, maßgeschneiderte Strukturen zu schaffen, die Ihre persönlichen Werte, familiären Ziele und unternehmerischen Interessen in Einklang bringen. Jede Familienstiftung ist so einzigartig wie der Stifter selbst – deshalb orientiert sich unser Prozess an Ihrer individuellen Situation und den langfristigen Anforderungen.
Unser Ansatz verbindet juristische, steuerliche und familiäre Expertise zu einer ganzheitlichen Lösung. Dank unserer interdisziplinären Arbeitsweise beziehen wir alle relevanten Fachgebiete ein, um eine Familienstiftung zu gestalten, die nicht nur rechtlich und steuerlich belastbar ist, sondern auch Ihren persönlichen und familiären Bedürfnissen gerecht wird.
Durch die Kombination von Weitblick, Präzision und maßgeschneiderten Lösungen gestalten wir eine Vermögensarchitektur, die generationsübergreifend Bestand hat. Unsere Arbeit beginnt mit Ihrer Vision und endet erst, wenn Ihre Familienstiftung erfolgreich etabliert ist und als verlässlicher Fels in der Brandung für Ihre Familie dient.
Auch nach der Gründung der Familienstiftung stehen wir Ihnen als verlässlicher Partner zur Seite. Unsere Beratung endet nicht mit der Satzung, sondern umfasst auch die regelmäßige strategische Weiterentwicklung Ihrer Vermögensarchitektur. Als strategischer Sparringpartner bieten wir:
Dieser kontinuierliche Ansatz sorgt dafür, dass Ihre Familienstiftung nicht nur stabil bleibt, sondern auch flexibel auf zukünftige Herausforderungen reagieren kann.
Eine Familienstiftung ist ein strategisches Werkzeug, um Vermögen, Werte und familiären Zusammenhalt generationsübergreifend zu bewahren.
Mit klaren Regelungen, stabilen Governance-Strukturen und der Flexibilität, individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen, schafft sie einen verlässlichen Rahmen für die Herausforderungen der Vermögensnachfolge.
Wenn Sie eine Lösung suchen, die nicht nur rechtlich und steuerlich belastbar ist, sondern auch von Ihrer Familie gelebt werden kann, bietet die Familienstiftung eine nachhaltige Antwort – maßgeschneidert auf Ihre Vision und Ihr Lebenswerk.
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Schauen Sie auch in unserer Rubrik Infothek, dort finden Sie unsere Artikel zur Familienstiftung. Unsere Artikel zur Schweiz sind hier zu zu finden und unsere Beiträge zu Liechtenstein finden Sie hier.
Rechtsanwalt und Steuerberater Thorsten Klinkner führt die Rechtsanwalts- und Steuerberatungsgesellschaft Unternehmerkompositionen GmbH. Er ist auf die Gestaltung von nationalen und internationalen Stiftungs-Strukturen spezialisiert und hat bereits über 140 Gründungsprojekte erfolgreich begleitet.